Wie wirkt sich die Keto-Diät auf den Cholesterinspiegel aus?
Die ketogene Diät wird häufig als Ursache für einen erhöhten Serumcholesterinspiegel angeführt. Es gibt jedoch keine stichhaltigen und eindeutigen Beweise dafür, dass das Risiko eines erhöhten Serumcholesterinspiegels durch eine erhöhte Cholesterinaufnahme mit der Nahrung bedingt ist. Durch Regulationsmechanismen ist der Körper in der Lage, so viel Cholesterin aufzunehmen, wie er benötigt. So führte selbst der Verzehr von 25 Eiern (die als cholesterinreich bekannt sind) pro Tag über einen Zeitraum von 15 Jahren bei einem 88-jährigen Patienten nicht zu einem abnormalen Lipidprofil [2].
Wie wirkt sich eine Entzündung auf die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus?
Entzündungen sind an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt und leiten den atherosklerotischen Prozess ein. Eine übermäßige Entzündung verursacht eine endotheliale Dysfunktion und trägt zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Eine der Hauptursachen für Entzündungen ist der Alterungsprozess selbst. Wir können den Alterungsprozess nicht kontrollieren, aber wir können sicherlich unsere Umwelt kontrollieren, und die Wahl unserer Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil einer guten kardiovaskulären Gesundheit.
Die ketogene Diät hat nachweislich eine entzündungshemmende Wirkung, die für die Vorbeugung oder Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Vorteil ist.
Die ketogene Diät regt eine erhöhte Produktion von Ketonkörpern an. Der wichtigste Ketonkörper, β-Hydroxybutyrat (BHB), weist eine Reihe von entzündungshemmenden Eigenschaften auf und ahmt unter anderem den Fastenzustand nach. Es hat vielfältige Wirkungen, darunter die Beeinflussung der Genexpression, die Reduzierung von Entzündungen und die Verbesserung der mitochondrialen Funktion.
Es scheint, dass Β-Hydroxybutyrat auch den Stoffwechsel und die Funktion des Herzmuskels beeinflussen kann. Von allen Organen hat das Herz den höchsten Energiebedarf. Wir können BHB synthetisieren, indem wir fasten, mittelkettige Fettsäuren (MCTs) zu uns nehmen und sogar exogene Ketone einnehmen.
Einfachzucker als wichtige entzündungsfördernde Stoffe
Es ist allgemein bekannt, dass Einfachzucker einer der wichtigsten entzündungsfördernden Ernährungsfaktoren sind. Bei der ketogenen Diät wird die Gesamtzufuhr von Kohlenhydraten begrenzt, einfache Zucker werden eliminiert, um den Anstieg von Serumglukose und Insulin zu minimieren, die das Erreichen eines Ketosezustands verhindern.
Wie Sie die entzündungshemmende Wirkung der Keto-Diät maximieren können
Eine Möglichkeit, die Wirkung einer ketogenen Diät zu maximieren, besteht darin, Lebensmittel zu wählen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, einer Fettsäureart mit entzündungshemmender Wirkung. Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, kann das Risiko für verschiedene Phänotypen von Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern, indem sie den Triglyceridspiegel senkt, die Wachstumsrate der atherosklerotischen Plaques, die die Blutgefäße verstopfen, verringert, den Blutdruck senkt und hilft, Entzündungen zu reduzieren. Omega-3-Fettsäuren sind in Makrele, Lachs, Wolfsbarsch, Austern, Sardinen, Garnelen, Meeresalgen, Chiasamen, Hanf und Leinsamen enthalten.
Positive Auswirkungen von MCTs und exogenen Ketonen auf das Herz
MCTs benötigen keine Enzyme der Bauchspeicheldrüse zur Verdauung und gelangen über die Pfortader in die Leber, wo sie schnell in Ketone umgewandelt werden können. Die Anreicherung einer ketogenen Ernährung mit MCT Fetten ist gerechtfertigt, da sie auch die mitochondriale Biogenese erhöht, was gut für das Herz ist. Es wird empfohlen, diese Energiequelle zu nutzen und gleichzeitig die Kohlenhydrate einzuschränken.
Bibliographie
[1] O’Brien MJ, Karam SL, Wallia A, et al. Association of Second-line Antidiabetic Medications With Cardiovascular Events Among Insured Adults With Type 2 Diabetes. JAMA Netw Open. 2018;1(8):e186125. doi:10.1001/jamanetworkopen.2018.6125
[2] Kern F Jr. Normal plasma cholesterol in an 88-year-old man who eats 25 eggs a day. Mechanisms of adaptation. N Engl J Med. 1991 Mar 28;324(13):896-9. doi: 10.1056/NEJM199103283241306. PMID: 1953841.
[3] Dyńka D, Kowalcze K, Charuta A, Paziewska A. The Ketogenic Diet and Cardiovascular Diseases. Nutrients. 2023 Jul 28;15(15):3368. doi: 10.3390/nu15153368. PMID: 37571305; PMCID: PMC10421332.
